Wo zu Beginn des Jahrtausends noch Utopien vorherrschten, ist heute ein hohes Maß Nüchternheit eingekehrt. Effizient, smart, digital, vernetzt, mobil, klein, gemeinsam und nachhaltig: All diese Schlagworte bringen das Wohnen, das wir uns für die Zukunft erhoffen, auf den Punkt. Der Eindruck drängt sich auf, die gerade 100 Jahre alt gewordene Bauhaus-Ästhetik mit ihren streng geometrischen Formen würde fröhliche Urständ feiern, wenn auch angereichert um die technischen Möglichkeiten, die sich im 21. Jahrhundert rasend erweitern.

Doch wirkten nicht auch Bauhaus-Häuser immer schon so, als würde ihnen ein Upgrade zum Smart-Home unmittelbar bevorstehen? Die Technik war in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts noch nicht so weit. Damals waren Wohnen und Leben im Allgemeinen vorgegeben: Vom Kinderzimmer zog man ins Lehrlings- oder Studentenheim, von dort in eine Wohnung mit dem Partner und schließlich folgte, wenn möglich, das Haus für die Familie.

Das hat sich geändert und ändert sich in einem fort weiter. Architekten, Zukunftsforscher und Stadtplaner sind sich einig, dass Landflucht, Digitalisierung und Globalisierung die Zukunft prägen werden. Das alles hat Auswirkungen auf weite Teile der Gesellschaft. Sie lösen Unsicherheit aus. Als gemeinwohlorientierte Kreditinstitute betrachten Sparkassen diese Entwicklung als Auftrag: Unter dem Motto „Gemeinsam allem gewachsen“ zeigen wir Möglichkeiten auf, wie sich die aktuellen und anstehenden Herausforderungen meistern lassen.

So auch eine der zentralen Fragen vieler Menschen: Welche Wohnkonzepte werden uns in Zukunft ein Zuhause geben? Hier sehen Sie, welche Modelle schon bestehen – und welche Visionen bald Realität sein werden.

Kein Modell der Zukunft, sondern der Gegenwart: Immer mehr Menschen bauen oder sanieren gemeinsam ein Haus oder sogar mehrere Häuser. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Familien wünschen sich Betreuung oder Spielpartner für ihre Kinder, Senioren möchten eine Aufgabe und Alleinstehende suchen Gemeinschaft.

Grundsätzlich gibt es zurzeit zwei Varianten des gemeinsamen Bauens:

  • Baugruppen / -gemeinschaften: Die Mitglieder schließen sich vor allem zusammen, um günstig zu bauen.
  • Wohnprojekte: Menschen, die nicht in einer anonymen Nachbarschaft leben möchten, bauen oder kaufen gemeinsam eine Immobilie und gestalten sie gemäß den gemeinschaftlichen Bedürfnissen.

Der große Vorteil für Baugruppen und Wohnprojekte gleichermaßen ist finanzieller Natur: Sie sparen die Gewinnmarge des Bauträgers, und die Beschaffung der Rohstoffe ist in größeren Mengen deutlich günstiger. Außerdem verfügen beide Varianten oft über ein Gemeinschaftshaus, um Eigentümerversammlungen abzuhalten, wichtige Themen des Zusammenlebens zu diskutieren oder zu feiern.

Andererseits bringen gemeinschaftliche Projekte immer eines mit sich: die Notwendigkeit von Konsens und Kompromissen. Jeder möchte sein Zuhause individuell und nach den eigenen Wünschen gestalten. Doch das ist nur bedingt möglich.

Zudem hat man in der Gemeinschaft nicht nur die Kostenersparnis, sondern auch ein größeres Risiko, wenn man mit der Gruppe als Unternehmer auftritt. Die finanzielle Verantwortung erstreckt sich zumindest zeitweise auch auf die Nachbarn.

Dennoch ist das gemeinschaftliche Wohnen schon längst nicht mehr so exotisch wie noch vor zehn Jahren. Es ist seit einigen Jahren zum Trend geworden: Finanzinstitute bieten Baugruppen und Wohnprojekten nicht nur Kredite, sondern auch Beratungen an. Sparkassen und Bausparkassen spielen dabei eine Vorreiterrolle.

Immobilie heißt – eigentlich – die Unbewegliche. Unser Zuhause hat ein Fundament, es steht an einem festen Ort. Doch das ändert sich. Im Zeitalter der Flexibilisierung und Bewegung erlebt das Zuhause eine grundlegende Wendung: Es bekommt Rollen und verändert seinen Ort mit seinem Bewohner.

Wie das möglich ist, zeigt sich am Beispiel der Wohnwagons aus Österreich. Sie bieten schon jetzt ein mobiles Leben – ohne Fundament. Bezeichnenderweise haben sie die Größe eines Parkplatzes. Die Wohnwagons sind nachhaltig, da sie aus natürlichen Rohstoffen hergestellt sind.

Und: Sie sind autark. Sie benötigen nicht einmal den Anschluss an einen Kanal oder ein Stromnetz, denn sie haben die folgenden vier Funktionen:

  1. Photovoltaik-Inselanlage mit eigenem Speicher
  2. Solar-Holz-Zentralheizung für Wärme- und Warmwasserversorgung
  3. Bio-Toilette (Trocken-Trenn-Toilette mit Einstreu) und
  4. Wasser-Kreislaufsysteme mit eigener Kläranlage

Aufgrund ihrer Mobilität und Autarkie ermöglichen die Wohnwagons auch weitere Wohnformen:

  • Kopplung mit anderen mobilen Wohneinheiten oder bestehenden Häusern als Gemeinschaftswohnprojekt
  • Nutzung von Grundstücken, die nicht erschlossen sind
  • Erschließung von Leerständen und Zwischennutzungen

Deutschland soll bis 2050 überwiegend mit regenerativen Energien versorgt werden. Dabei spielen Häuser eine Schlüsselrolle. Unsere Wärme erzeugen wir heute zwar meist noch mit Gas, Öl oder Kohle. Aber wenn wir unseren Strom schon weitgehend aus Wind und Sonne gewinnen, können wir auch die Wärmeerzeugung auf Strom umstellen.

Bereits mit heutiger Technik kann sich ein Einfamilienhaus bestens selbst versorgen. Auf der Haushülle – also Außenwände und Dächer – lässt sich relativ günstig Sonnenenergie gewinnen. Außerdem haben sich die Geothermie (die Energie aus dem Boden) und die Wärmerückgewinnung aus dem Haus selbst bewährt.

Und: Hauswände und -dächer schützen und isolieren auch. Daher steht neben der Wärmeerzeugung auch die energetische Dämmung der Wohngebäude im Fokus. Diese Aufgaben wird die Hülle in Zukunft wartungsarm erfüllen. Die Technik wird so beschaffen sein, dass sich die Bewohner intuitiv über Wirkung und Erträge informieren können.

Der Zuzug in die Städte steigt. Dadurch wächst auch die Nachfrage nach neuen Wohnformen. Es gibt immer mehr kleine Haushalte. Sie heißen Tiny-House, Microhouse oder Mikrohaus, Smallhouse und Weehouse, Robin Modulbau, Freedomky, SU-SI und Fred, Variahome oder AllQuartier.

Das Prinzip ist immer dasselbe: Modulhäuser in Containerform und Holzbauweise werden in Produktionshallen seriell vorgefertigt, mit LKWs transportiert und am Bestimmungsort nur noch aufgestellt und angeschlossen. Im Idealfall verfügen sie über eigene Wassertanks und Solaranlagen.

Sie bieten zudem die Möglichkeit, aus Einzel- oder Kleinwohnungen Familienwohnungen bis hin zu mehrgeschossigen Häusern mit gemeinschaftlich genutzten Räumen zu kombinieren. In einem so entstandenen mehrgeschossigen Bau lässt sich zudem ein Gerüst für Balkone ergänzen.

Neben ihrer kompakten Größe liegt ein weiterer Vorteil der Modulhäuser in ihrer hohen Flexibilität: Ist der Bedarf eines Hauses überholt, wird es wieder abtransportiert und woanders neu aufgebaut. Damit bieten sie genau die Flexibilität, die das Leben in Zukunft verstärkt prägen wird.

Die Heizung wärmt, bevor wir nach Hause kommen. Mithilfe von Sensoren passt sie sich automatisch an die aktuelle Raum- und Körpertemperatur an. Sprachgesteuert lassen wir das Badewasser mit unserer Lieblingstemperatur in die Wanne fließen. Unser Kühlschrank schlägt ein Rezept entsprechend der Lebensmittel vor, die sich darin befinden. Gehen sie zu Ende, bestellt er selbständig online nach. Unsere ganze Wohnung reagiert auf unsere Stimmung und unsere Bedürfnisse.

Dieser Blick in die Zukunft zeigt: Das gesamte Leben wird digital. Nicht nur wir, sondern auch unser Zuhause ist permanent online. Doch es geht noch weit darüber hinaus. Ganze Straßenzüge, Städte und Regionen werden miteinander vernetzt sein. Das gilt insbesondere in den Bereichen Bildung, Energie, Gesundheit, Verkehr und Verwaltung. Die Stadt der Zukunft wird smart.

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